Frauenhaus Zürcher Oberland

Den Kindern wird im Frauenhaus Zürcher Oberland besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das Fachteam der Betreuerinnen kümmert sich im Alltag und in der Freizeitgestaltung um die kleinen Gäste und ihre Mütter. Die Fachberaterinnen sind in direktem Kontakt mit den Kindern und thematisieren mit ihnen die Gewalterfahrungen zu Hause. Sie schauen mit den Müttern, was die Situation der einzelnen Kinder ist und was diese brauchen. Der erste und wichtigste Schritt in der Arbeit mit den Kindern im Frauenhaus ist es immer, Schutz und Sicherheit zu bieten, an einem Ort, an welchem die Kinder und Jugendlichen nicht bedroht sind oder geschlagen werden. Erst wenn das sichergestellt ist, ist es möglich ins Gespräch zu kommen über das Erlebte. Für viele Kinder ist es sehr schwierig über Häusliche Gewalt zu sprechen. Die Kinder werden im Frauenhaus altersgerecht beraten und begleitet, sei es in Form von Gesprächen, gemeinsamen Spielen oder weiteren Aktivitäten. Die Mitarbeiterinnen im Frauenhaus thematisieren mit den Kindern und Jugendlichen die Geschehnisse zu Hause. Sie sprechen mit ihnen über ihre häufig ambivalenten Gefühle, ihre Ängste und Sorgen – aber auch über ihre Wünsche und Zukunftsvorstellungen. Im Alltag brauchen gewaltbetroffene Kinder Menschen, die mit ihnen lachen, spielen, sich mit ihnen streiten und wieder versöhnen. Sie benötigen einen klaren Orientierungsrahmen. Sie brauchen aber auch das Gefühl, nicht alleine mit ihren Sorgen zu sein und sie müssen lernen, ihren eigenen Wahrnehmungen (wieder) zu vertrauen. Das lernen sie nur, wenn sie Menschen um sich haben, die ihnen zuhören, sie ernst nehmen, die sich für ihre Sicht der Dinge interessieren. All dies tun die Betreuerinnen im Frauenhaus Zürcher Oberland das ganze Jahr hindurch. Sie ermutigen, trösten, begleiten, unterstützen und stärken Kinder. Sie öffnen ihnen neue Türen und versuchen sie auch zum Lachen zu bringen. Der externe Kinderbetreuer bietet den Kindern Raum und Zeit für sich alleine und die Möglichkeit, die belastenden Erlebnisse einfach mal vor den Toren des Abenteuerspielplatzes zu lassen. Durch den Kontakt mit dem Kinderbetreuer entdecken die Kinder ein für sie neues Männerbild. Ein Mann, der zuhört, der hilft beim Kochen und beim Putzen, ein Mann, der Mädchen in der Metallwerkstatt arbeiten lässt und sagt, die können das genau so gut wie die Jungs, ist für viele Kinder neu. Dank zwei fixen Plätzen in einer externen Spielgruppe können die Mütter während dem Frauenhaus auch teilweise entlastet werden in der Kinderbetreuung.